Eine Informationsveranstaltung gab am 23. März Auskunft über die Planung des neuen Baugebiets Hummelwiese. Hier sollen vier weitere Bauplätze an der Pattbergstraße und einer an der Karlstraße als Ergänzung zur bestehenden Bebauung ausgewiesen werden – eigentlich eine kleine Maßnahme. Dennoch wollte Bürgermeister Knörzer die Anwohner, Gemeinderäte und interessierten Neunkirchener weit vor der Aufstellung eines Bebauungsplans über die Rahmenbedingungen informieren.
An der Pattbergstraße soll die Wohnbebauung in Richtung Spielplatz Hummelwiese weitergeführt werden. Die Infrastruktur unter der Straße ist schon vorhanden und die Häuser können auch an die geplante Nahwärme angeschlossen werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Pattbergstraße, die im hinteren Bereich umgestaltet und verbreitert werden soll. Da die Straße mittlerweile nicht nur den Anliegerverkehr aufnimmt, sondern auch als Zufahrt für den Senioren-Wohnpark und als Durchfahrt für den Ringbus genutzt wird, soll die Straße umgestaltet und für den Verkehr ertüchtigt werden.
Jürgen Glaser von der IFK Ingenieure GmbH in Mosbach erläuterte den Ausbauplan: Die fünf Bauplätze sollen das Wohnviertel ergänzen und damit zur Innenentwicklung Neunkirchens beitragen. Zur Hanglage des Geländes passt eine Wohnbebauung, die mit einem Geschoss straßenseits und zwei Geschossen talseits vorgeschrieben werden soll. Das Baufenster liegt an der Straße, sodass die Gärten hinter dem Haus zusammen mit dem Spielplatz Hummelwiese und dem unterhalb liegenden Worzenwiesengraben einen Grünzug bilden. Diese Frischluft- und Kaltluftschneise bringt gerade in heißen Sommern Abkühlung. Die Umweltprüfung erbrachte keine nennenswerten Einschränkungen für Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt.
Oliver Schnese vom Ingenieurbüro Martin-Schnese in Reichartshausen erklärte die Baumaßnahme. Dazu gehört eine gut funktionierende Entwässerung, wobei Regenwasser und Mischwasser über getrennte Kanäle abgeleitet werden, um den Mischwasserkanal zu entlasten. Zudem sollen Zisternen auf den Grundstücken überschüssiges Regenwasser aufnehmen und verzögert wieder abgeben, um den Worzenwiesengraben bei Starkregen vor Überflutung zu schützen. Ein Teil des Zisternenwassers kann jederzeit für die Gartenbewässerung oder die Toilettenspülung genutzt werden.
Zum Projekt gehört auch ein Umbau der Straße, denn die Pattbergstraße ist in ihrem hinteren Bereich mit 5,20 Metern zu schmal für ein begegnungsfreies Vorbeifahren von LKW und PKW. Damit die Fahrzeuge nicht wie bisher bei einer Begegnung auf den Gehweg ausweichen, soll die Straße auf 5,50 Meter bis 6,00 Meter verbreitert werden. Zudem soll die vorhandene Bushaltestelle versetzt, vergrößert und barrierefrei umgebaut werden, um geh- und sehbehinderten Verkehrsteilnehmern sowie Fahrgästen mit Kinderwagen den Einstieg zu erleichtern.
Bürgermeister Knörzer fasste die Chancen des Projekts zusammen: Weitere Bauplätze für junge Familien, ohne auf den Außenbereich ausweichen zu müssen; Anbindung des Senioren-Wohnparks; Schaffung einer bedarfsgerechten Bushaltestelle; Sicherung des Spielplatzes Hummelwiese durch Aufnahme in den Bebauungsplan; Nahwärme-Anbindung; Möglichkeit der Gegenfinanzierung weiterer Zukunftsprojekte durch den Verkauf der Bauplätze.
Die Besucher äußerten sich und stellten Fragen zum Hochwasserschutz, zur Straßenführung und Verkehrsberuhigung im Hinblick auf spielende Kinder. Ein Anwohner brachte es auf den Punkt: Als Bewohner der Pattbergstraße sei er nicht begeistert, dass seine schöne Aussicht verbaut werden solle. Wenn er aber die vielen Vorteile des Projektes sehe, könne er nur zustimmen. Das Vorhaben geht demnächst zur weiteren Beratung in den Gemeinderat und bei positivem Beschluss in die Offenlegung für Bewohner und Behörden.